Anlässlich des Gedenktages für die Opfer des Nationalsozialismus am 27. Januar erklärt Sebastian Urbanski, Mitglied im Bundesvorstand der Lebenshilfe und Selbstvertreter mit Down-Syndrom:
„In der Nazi-Zeit wäre ich selbst ermordet worden! Nur aus einem einzigen Grund: Weil ich eine Behinderung habe. Deshalb müssen wir heute alles dafür tun, dass niemand schlecht behandelt und ausgegrenzt wird. Deutschland darf nie wieder so werden, wie es bei den Nazis war.“
Der Berliner Sebastian Urbanski gehört seit Ende 2018 dem Bundesvorstand der Lebenshilfe an. Der 41-jährige Schauspieler hatte 2017 am Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus als erster Mensch mit Down-Syndrom zum Deutschen Bundestag gesprochen. Gemeinsam mit der Lebenshilfe-Bundesvorsitzenden Ulla Schmidt, MdB, und weiteren Lebenshilfe-Vertreter*innen wird er am Montag, 27. Januar 2020, um 11 Uhr, einen Kranz an der T4-Gedenkstätte (https://www.t4-denkmal.de/) in der Berliner Tiergartenstraße niederlegen.
Vor 75 Jahren, am 27. Januar 1945, wurde das Vernichtungslager Auschwitz befreit. Heute wird jedes Jahr an diesem Tag aller Opfer des Nationalsozialismus gedacht. Die Bundesvereinigung Lebenshilfe erinnert besonders an die etwa 300.000 kranken und behinderten Menschen, die damals in ganz Europa ermordet wurden. Sie galten als „Ballastexistenzen“, als „Volksschädlinge“ und wurden als „lebensunwert“ systematisch aussortiert. Die Lebenshilfe setzt sich daher seit ihrer Gründung vor mehr als 60 Jahren für eine inklusive Gesellschaft ein, die Menschen mit Behinderung und anderen Minderheiten uneingeschränkte Teilhabe garantiert. „Inklusion ist der beste Schutz, um Ausgrenzung und Diskriminierung zu verhindern“, so die frühere Gesundheitsministerin Ulla Schmidt.