Gesegnetes Osterfest und aktuelle Informationen

Die Corana-Pandemie bringt seit einigen Wochen für alle Menschen weltweit viele Veränderungen, Beschränkungen und Auswirkungen in ihrem beruflichen und privaten Umfeld mit sich. Dinge, die uns allen selbstverständlich schienen, sind derzeit undenkbar oder nur mit vielen Einschränkungen und Distanz machbar.

Mit großer Dankbarkeit stelle ich fest, dass wir mehr als 3 Wochen (nach Schließung der Werkstatt am 17.03.2020) überstanden haben, ohne dass ein Infektionsfall im Bereich der Lebenshilfe und ihrer Einrichtungen gemeldet wurde. Wir begrüßen uns bisher jeden Tag neu mit der beruhigenden Information: „Es gibt keinen Infektionsfall!“ und hoffen sehr, dass das so bleiben wird.

Unter Hochdruck haben wir in dieser Zeit Tag für Tag die Aufgaben angenommen und bewältigt, so wie sie in kürzester Zeit auf uns zugekommen sind.

Jeden Tag sind neue Weisungen, Erlasse, Informationen von Behörden, Kostenträgern, Ministerien und unseren übergeordneten Verbänden der Lebenshilfe und dem Paritätischen zu sichten und zu verarbeiten.

Die Wohnhäuser der Lebenshilfe haben sich in kürzester Zeit darauf eingestellt, ihre Bewohnerinnen und Bewohner auch tagsüber zu betreuen. Leider ist ein trauriger Nebeneffekt der Corona-Krise, dass wir – auf Weisung der Wohn- und Teilhabe-Behörde des Kreises Herford und natürlich zum Schutz aller – ein Besuchsverbot aussprechen mussten. So wird nun Tag für Tag geschaut, wie das Leben in den Wohnhäusern abwechslungsreich gestaltet werden kann.

Wir haben das Personal in den Wohn- und Werkstätten umfangreich in alle erforderlichen und derzeit gültigen Hygiene- und Arbeitsschutzbestimmungen eingewiesen und achten sehr darauf, dass die Bestimmungen zum Schutze aller eingehalten werden. Jeder Verdachtsfall -sowohl beim Personal und den Bewohnern – wird aufgenommen und nachverfolgt, bis er nach Testung als „negativ“ gemeldet wird. Sobald ein Verdachtsfall im Personal vorliegt, bleibt die Person in häuslicher Quarantäne und darf erst wieder zur Arbeit kommen, wenn der Verdacht durch Testung oder durch entsprechend lange Quarantänezeit ausgeräumt ist. Bewohner¬innen und Bewohner, die durch entsprechende Symptome als Verdachtsfall gelten, müssen leider auch isoliert in ihrem Zimmer bleiben und werden durch direkt zugeordnetes Personal betreut.

In der Tagesstruktur der Schlosserstraße haben wir in kürzester Zeit, unter Beteiligung eines multiprofessionellen Teams, eine Quarantäne-Station für bis zu sechs Patienten aufgebaut. Wir hoffen sehr, dass sie nicht zum Einsatz kommen wird.

Aus der Werkstatt wurden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zur Unterstützung in die Wohn-häuser entsandt. In der Zuordnung der Werkstattmitarbeitenden haben wir darauf geachtet, dass ihnen möglichst zu betreuende Bewohner aus der Werkstatt bekannt sind. So klappt es mit der Einarbeitung und dem Vertrauensverhältnis zu den Bewohnern deutlich schneller.
Auch Auftragsarbeiten können in den Wohnhäusern, begleitet von Werkstatt¬mitarbeitenden, von den Bewohnern durchgeführt werden.

In den Werkstätten leisten wir für einzelne Beschäftigte Notbetreuung. Darüber hinaus steht das Werkstattpersonal mit den Beschäftigten in telefonischem Kontakt.

Wir sind bestrebt, mit unserem Werkstattpersonal und nun auch mit Unterstützung von Mitarbeiterinnen aus der Schulassistenz, die Aufträge unserer Industriekunden weiter abzuarbeiten und ausliefern zu können. Es ist uns wichtig, dass die Kundenkontakte in der Krise bestehen bleiben und wir auch weiter mit den teilweise langjährigen Auftraggebern arbeiten können, wenn alle Beschäftigten wieder in die Werkstatt gehen können.

Es berührt mich sehr und macht mich stolz und dankbar, in dieser Corona-Zeit zu erleben, wie groß das Engagement unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ist, diese zum Teil täglich sich ändernden Bedingungen anzunehmen und zu bewältigen.

Das übergeordnete Zusammenarbeiten in der Lebenshilfe Herford hat in dieser Zeit einen nochmal höheren Stellenwert bekommen.

Wir stellen uns zurzeit darauf ein, dass das Betretungsverbot in den Werkstätten und die Besuchsverbote in den Wohnhäusern auch nach dem 19.04. nicht gelockert werden. Klarheit darüber werden wir aber erst in der Woche nach Ostern bekommen. Wir sind – wie alle anderen Bereiche – von den Weisungen unser Bundes- und Landesregierung abhängig. Unsere Beschäftigten und Bewohner gehören weitestgehend zu dem sogenannten „Risiko-Personenkreis“. Ich kann mir nicht vorstellen, dass sie nach dem o.g. Datum schon wieder zur Werkstatt kommen werden. Ich bitte täglich zum Himmel, dass wir diese herausfordernde Zeit ohne „Corona-Opfer“ überstehen werden.

Neben allen bedrohlichen Aspekten durch das Corona-Virus, blicke ich mit Spannung auf die Zeit nach Beendigung der Pandemie. Ich bin guter Hoffnung und sehr motiviert daran mitzuarbeiten, dass wir (unsere Gesellschaft und die Politik) zügig umsetzbare Ideen entwickeln, die Abhängigkeiten vom sogenannten Weltmarkt zu reduzieren und somit regionale Strukturen und damit auch hiesige Produktionen wieder zu stärken.

Ich danke Ihnen, dass Sie uns beistehen und darin unterstützen, diese Krise zu bewältigen.

Ich wünsche Ihnen, auch im Namen aller Leitungskräfte und Mitarbeitenden, eine schöne und gesegnete Osterzeit! Passen Sie gut auf sich auf und bleiben Sie gesund und munter!

Ihr
Stephan Steuernagel
Geschäftsführer

Herford, 08.04.2020

 

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