Pressemitteilung der Lebenshilfe NRW anlässlich des Internationalen Tages der Bildung

Lebenshilfe NRW fordert mehr Aufmerksamkeit für Erwachsenenbildung von Menschen mit Behinderung

Hürth | 22.01.2024 

Anlässlich des Internationalen Tags der Bildung am 24. Januar 2024 macht die Lebenshilfe NRW auf die dringende Notwendigkeit aufmerksam, die Erwachsenenbildung für Menschen mit Behinderung in den Fokus zu rücken. Trotz der Ratifizierung der UN-Behindertenrechtskonvention durch Deutschland 2009 bleibt dieses wichtige Thema bis heute oft unbeachtet.

Die UN-Behindertenrechtskonvention verpflichtet dazu, Menschen mit Behinderung gleichberechtigten Zugang zu Bildung zu gewähren. Trotz dieser Verpflichtung sind Menschen mit Behinderung, insbesondere im Erwachsenenalter, immer noch mit erheblichen Herausforderungen konfrontiert, wenn es um den Zugang zu Bildung geht. Häufig sind Tagungshäuser nicht ausreichend barrierefrei, notwendige Assistenzen werden nicht refinanziert und auch die Anreise zu solchen Angeboten ist für Menschen mit Behinderung nur mit enormen Einschränkungen beim ÖPNV verbunden.

Die Lebenshilfe NRW setzt sich aktiv dafür ein, die Rechte von Menschen mit Behinderung zu stärken und ihre volle Teilhabe in allen Lebensbereichen sicherzustellen. Im Bereich der Erwachsenenbildung besteht jedoch ein deutlicher Handlungsbedarf. Das beginnt dabei, das beim Thema Bildung noch immer nur von der Schulischen Bildung gesprochen wird und die vorwiegende Meinung herrscht, dass Bildung für Menschen mit Behinderung doch voll umfänglich in den Werkstätten und Tagesförderungsangeboten stattfinde. Das ist aber nicht der Fall. Zu einem Selbstbestimmten Leben als erwachsener Mensch mit Behinderung gehört auch die Möglichkeit sich bei Bildungsträgern nach eigenen Wünschen fortzubilden. Doch viele Menschen mit Behinderung haben Schwierigkeiten, adäquate Bildungsangebote zu finden, die ihren individuellen Bedürfnissen gerecht werden.

„Es ist an der Zeit, die Lücken in der Erwachsenenbildung für Menschen mit Behinderung zu schließen und sicherzustellen, dass sie die gleichen Chancen wie alle anderen haben“, betont Prof. Dr. Gerd Ascheid Landesvorsitzender der Lebenshilfe NRW. „Bildung ist ein grundlegendes Menschenrecht, und es ist entscheidend, dass Menschen mit Behinderung in jedem Lebensabschnitt die Möglichkeit haben, sich weiterzubilden und ihre Fähigkeiten zu entwickeln.“

Die Lebenshilfe NRW ruft die politischen Entscheidungsträger in NRW dazu auf, die Bedürfnisse von Menschen mit Behinderung bei der Bildungspolitik endlich richtig wahrzunehmen. Es ist erforderlich, geeignete Maßnahmen zu ergreifen, um den Zugang zu qualitativ hochwertiger Erwachsenenbildung für Menschen mit Behinderung zu gewährleisten und sicherzustellen, dass ihre spezifischen Anforderungen angemessen berücksichtigt werden.

Die Organisation fordert außerdem die Zusammenarbeit aller relevanten Akteure, einschließlich Bildungseinrichtungen, Arbeitgeber und staatlicher Stellen, um eine inklusive Bildungsumgebung zu schaffen, die für alle zugänglich ist.

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